News Herren 3

Das Herren 3 verschafft sich nach einem überzeugenden Heimauftritt Luft im Abstiegskampf.

Frauenfeld, 4. März 2023 – Sagt Ihnen das Kürzel "V7" etwas? Dieses Zeichen deutet in der Handball-Statistik auf sieben verlorene Spiele hintereinander hin. Es ist also in etwa so wie beim tapferen Schneiderlein, einfach im negativen Sinn. Bei einem Team mit diesem Vorzeichen erübrigt sich die Frage nach dem Formstand. Die Affiche des Spiels war "V7" Sportclub gegen "V6" Bischofszell, also Not gegen Elend.

Die Frauenfelder hatten aber auch die Chance, sich mit einem Sieg gegen den direkten Konkurrenten im Abstiegskampf etwas aus dem Dreck herauszuwühlen.

Bischofszell startete besser in die Partie und lag bald einmal mit drei Treffern in Führung (10' 3:6). Zehn Minuten später hatten die Frauenfelder den Rückstand aber in einen Vorsprung gedreht.

Dies lag auch am enorm gut aufgelegten Torhüter Gubler. Mit einer sagenhaften Fangquote von 41 % liess er auf einen Rückschlag eine Topleistung folgen. In den letzten Wochen musste er nämlich seinen Posten im Coaching-Staff wegen Erfolglosigkeit räumen. Ja, auch in dieser Liga müssen Köpfe rollen.

An der Seitenlinie gibt nun der erfahrenste Spieler die Anweisungen. Markus Rüsch schien seine unaufgeregte Art auf die Spieler zu übertragen. Das Team liess nämlich nie Hektik aufkommen. Während der Schreiberling als Zuschauer an den Fingernägeln kaute, war die Mannschaft äusserst entschlossen.

Bezeichnend dafür war Torhüter Gubler, der im Duell vom Siebenmeterpunkt die Szene des Spiels lieferte. Er stellte sich beim Siebenmeter einfach provozierend in die linke Torecke und hielt mit einer Hand den Torpfosten fest. Der Topskorer der Bischofszeller, im Übrigen an diesem Abend vom Penaltypunkt makellos, brachte den Ball nicht im weit offenen Tor unter. Mit einem Vorsprung von zwei Toren für den Sportclub wurden die Seiten gewechselt.

Die Einheimischen waren in der zweiten Halbzeit von Beginn weg das bessere Team. Kontinuierlich bauten sie den Vorsprung aus.

Sie machten an diesem Abend einfach fast alles richtig, leisteten sich nur wenige technische Fehler und keine durch Halbchancen oder Passfehler weggeworfenen Bälle.

Alle Feldspieler waren zudem torgefährlich und trugen sich in die Torschützenliste ein. Die erfahrenen Alex Rebmann und Stephan Pfister erwischten ihre Gegenspieler ein ums andere Mal. In Roman Frei hatten die Herren 3 zudem einen Leader auf der Platte, der dieses enorm wichtige Duell sichtlich geniessen konnte.

In vorangegangenen Spielen waren in der zweiten Halbzeit stets längere Schwächephasen die Regel, was zu Niederlagen führte. Nicht so an diesem Abend, die Frauenfelder brachten die zwei Punkte souverän ins Trockene.

Mit diesem Sieg ist aber lediglich der Weg etwas geebnet. Es folgen noch Direktduelle gegen weitere Abstiegskandidaten. Doch erstmal kommt am 18. März (14 Uhr) mit dem HC Amriswil ein starker Gegner ins Auenfeld. Zur Abwechslung also ein Spiel, dass man nicht gewinnen muss, aber darf. Mit dem neuen Vorzeichen "G1" wird dieses sicher positiv in Angriff genommen.

Autor: Roland Mayer

 

Matchtelegramm:
SC Frauenfeld 3 gg. BSV Bischofszell 1 – 30:23 (14:12) Sportclub: Simon Eigenmann, Köbi Frei (T), Sven Flachmüller, Roman Frei, Michael Grüebler, Steven Haug, Chris Känzig, Jan Kollbrunner, Bram Ligterink, Jan Maag, Stephan Pfister, Alexander Rebmann, Dominic Gubler (T), Marcel Wirth